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“Bettfrisur” DAS GANZ PERSÖNLICHE

Wahrnehmen und Erkennen des ganz Persönlichen. Den Schmerz der Ignoranz zu heilen. Ignoranz der eigenen Sinne, dessen, was Schönheit, das heißt Wohlsein – Ganzsein ist. Die Wahrung dieser Bedürfnisse bringt das ursprüngliche Gefühl des Wohl – und Ganzseins zurück. Es ist eine Art Wiedergutmachung und zugleich ein neues Bekräftigen der Voraussetzungen für die innere Fülle und Ganzheit.


…gelitten unter der Ignoranz des eignen Klimas, es wird so in das Anonyme verwiesen. Ebenso nötig, wie eine Pflanze ihre Region braucht, um zu gedeihen, braucht jedes Seelengefüge sein ureigenes Klima, um gedeihen zu können. Farben sind etwas wie ein Urstoff dieses Klimas. Sie sind für jede „Pflanzenart von Seele“ genießbar, als Futter im wahrsten Sinne des Wortes verfügbar. – Wenn er nur dazu ermuntert wird, sie SELBER zu wählen!

Niemand SPRACH je davon, alle standen dem nur verständnislos gegenüber. Es gab keine Wörter dafür, deshalb war es auch so schwer, diese Welt in das Bewusstsein herüber zu retten und zu erkenne, dass es DAS THEMA ist. Der Intellekt reicht dafür nicht aus, es ist die Intuition nötig, jene Kraft, die vom Intellekt aus in die Tiefen des kollektiven Geistes hinab reicht.

Merkur und Amor zogen
Auf Abenteuer durch das Land.
Einst wünscht’ sich jener Pfeil und Bogen;
Und gibt für Amors Pfeil und Bogen
Ihm seinen vollen Beutel als Gegengabe, Pfand.

Mit so vertauschten Waffen zogen,
und ziehen noch, beide durch das Land.

Wenn jener ( Merkur )Wucher sucht mit Pfeil und Bogen, das heißt, Merkur bedient sich der Gefühle, um seine Geschäfte zu betreiben – er kann ja nur die Schlangenenergie als Grundstoff benutzen, um sie dem Geist zu vermitteln, mit ihm also zu handeln…
Entzündet dieser ( amor)Herzen durch das Pfand.

G.E. Lessing

Amor allerdings kann die Herzen durch das Pfand des Merkur entzünden, da die Herzen auch durch die verwandelte Energie zu gewinnen sind. Das ist jede Form der Energie, die schon dem Geist vermittelt ist. Das heißt, sie müssen von Zeit zu Zeit ihre Waffen vertauschen, um sich zu erneuern. Das ist sozusagen der Gang des jeweiligen in die Unterwelt des anderen.

Eros in Kunst und Literatur als schöner Jüngling dargestellt. Seine Attribute sind meist Peitsche, Netz oder Sandale. Erst im Hellenismus setzt sich die Darstellung des Eros als Kleinkind mit Pfeil und Bogen durch. Dabei soll eine auf das Herz gezielte goldene Pfeilspitze die Leidenschaft entfachen.

 

 

Die große Überraschung:  Jakob-Engelbert

Er war noch sehr jung, fühlte sich aber schon alt, als hätte er schon die ganze Palette menschlicher Erfahrung hinter sich. Zum Teil stimmte das auch. Nicht dass sein Leben äußerlich gesehen bereits sehr ereignisreich gewesen wäre, nein, es war die aufmerksame Wahrnehmung, die ihm bereits ein reiches Spektrum an Lebenserfahrungen beschert hatte. Manchmal war er sogar recht müde, verursacht durch das Gefühl, er hätte ja schon alles erlebt. Tatsächlich hat er es jedoch hauptsächlich als Zuschauer erlebt. Er erlebte die Welt als einen Raum, in dem die Gefühle, Gedanken und Absichten der Menschen sichtbar vor seinen Augen herumschwirrten, so, als zöge jeder gedachte Gedanke, jedes ausgesprochene Wort  eine Schnur hinter sich her, die sichtbar blieb, oder als hinterließe jedes Gefühl eine farbige Wolke, die wiederum  andere Wolken in der Umgebung durchdrang und so  in eine neue Interaktion verstrickt wurde – ein unaufhörliches Summen -und Farbengewirr.   Mit der Zeit jedoch konnte er ein deutliches Muster  in all dem Gewirr erkennen und zu seiner Überraschung – je älter er wurde – erkannte er, dass es im Großen und Ganzen immer die gleichen Muster waren, die man hinter dem anscheinenden Durcheinander erkennen konnte. Er wusste also schon , was als nächstes kommen würde, welcher Faden nun gleich in den Raum schießen würde, oder welche Farbwolke gleich anrauschen würde, oder ob es diesmal eine zaghafte, schüchterne sein würde, die da leise heran schwebte.

Das alles ermüdete ihn zusehends, denn seine eigene Farbe, seine Beziehungsfäden vermochte er innerhalb dieses ganzen Gewirres kaum zu erkennen.  Ja, er war noch gar nicht richtig dazu gekommen, sie überhaupt wahrzunehmen.

Er hoffte auf eine ganz bestimmte Medizin, die ihm helfen würde,  endlich diesem unaufhörlichen Summen  in seinem Kopf  etwas entgegen setzen zu können. Er schaffte sich aus einer Eingebung heraus einen riesigen, gelben Luftballon an, der stabil war, so dass er auch auf ihm sitzen konnte.  Das war nun ein völlig neues Lebensgefühl. Er saß da und wippte auf seinem gelben Ball – das unaufhörliche Gewirr umgab ihn  immer noch, er hatte keine Lust mehr, das Muster darin erkennen zu wollen, denn es war mühevoll und am Ende kam doch immer etwas Ähnliches  zum Vorschein.  Wippend auf diesem Ball beruhigten sich diese aufgeregten Schwaden auf einmal, denn ER war es nun, der sie in ein neues Bewegungsmuster führte, durch SEIN Wippen. Sie fingen an, ihm zu gehorchen, zitterten hin und her,  um dann allmählich eine neue Formation anzunehmen, wie ein Vogelschwarm, der zuerst wirr durcheinander fliegt, um allmählich eine ganz bestimmte Formation anzunehmen – wie chaotisch das Anfangs auch immer aussehen mochte, sie fügten sich  immer auf geheimnisvolle Weise in ein neues Muster – und weit hinten am Horizont  –  es gab nun Platz  -  tauchte eine neue Farbe auf, SEINE Farbe, ich nehme an, es war gelb – orange und seine Flamingobeine begannen ihren Tanz.

Das war die große Überraschung für Jakob – Engelbert

Anna Wiesinger

 

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